Ein wunderschöner, fast gespenstischer Canyon ist der Fjarðrárgljúfur nahe Kirkjubæklaustur. Der Fluss Fjarðrá schlängelt sich seinen Weg in hundert Meter Tiefe, an dessen mit weichem Gras bewachsenen Ufer man bei niedrigem Wasserstand auch entlanggehen kann. Eine beeindruckende Aussicht bietet der Canyon aber vor allem von oben. Trampelpfade führen nah an die Abgründe des weiten Canyons heran und erlauben eine atemberaubende und nervenkitzelnde Sicht in die Tiefe. Ganz am Ende des Canyons fallen zwei türkise Wasserfälle malerisch hinab. Ein kleiner Bach hat über Jahrhunderte eine Rutschbahn in den Fels geschliffen, leider zu schmal und zu gefährlich, um selbst eine Rutschtour zu machen. Der Canyon wurde am Ende der letzten Eiszeit, vor 9000 Jahren, geformt. Das Grundgestein soll sogar 2 Millionen Jahre alt sein.
Fjarðrármäh
Nicht nur Touristen, auch überraschend kletterfreudige Schafe verirren sich hin und wieder in diesen 9000 Jahre alten Canyon. Während man Schafe zählt oder die Aussicht genießt, kann man versuchen, den Namen des Canyons auszusprechen. Fjarðrárgljúfur, Fjar-thraur-gljuu-fur.
Anreise
Die Anreise ist ein bisschen gewitzt, da die Schlucht (bisher) nicht gut ausgeschildert ist. Von der Ringstraße 1 fährt man ca. 10 km westlich von Kirkjubærklaustur ab in Richtung Gasthaus Hunkubakkar. Dieser Straße folgt man einfach immer weiter geradeaus, über ein Schafstor, und bis einen Hügel hinab bis zum Parkplatz. Im Sommer 2014 sind hier sogar Toiletten errichtet und eine kleine Regenhütte errichtet worden.
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