Gletscherlagune Jökulsárlon

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In hellem Blau strahlt das Eis der Gletscherlagune Jökulsárlon. Der größte Gletschersee Islands verzaubert vor einer prächtigen Naturkulisse. Hinter ihr thront der Gletscher Vatnajökull. Die Gletscherzunge Breiðmerjökull kalbt riesige Eisberge in den Gletschersee. Die Szenerie wirkt fast surreal, wie ein großes, mit viel Willkür gemaltes Aquarell. Der Gletschersee liegt wie still, ist aber in ständiger Bewegung. Die Lagune gibt es erst seit 80 Jahren und sie wird jedes Jahr größer, denn die Gletscherzunge zieht sich immer weiter zurück.

Rundum die Lagune

Die Gletscherlagune Jökulsárlon kann man nicht verpassen. Direkt an ihr vorbei führt die Ringstraße 1. Auf einer Brücke überquert man den Fluss Jökulsá, der aus dem Gletschersee hinaus ins Meer fließt. Verschiedene Wege führen direkt an die Lagune heran. Ob man vor oder hinter der Brücke auf einem der Parkplätze anhält, macht kaum einen Unterschied. Parkt man hinter der Brücke, Richtung Höfn, gibt es die Möglichkeit, an einem der dort aufgestellten Hütten eine Schlauchboottour auf dem See zu buchen. Neben vieler Vögel erblickt man mit etwas Glück auch Seehunde, die hier friedlich im eiskalten Wasser planschen oder sich auf den herumtreibenden Eisschollen entspannen. Im Juni und Juli nisten am Ufer der Lagune Raubmöwen, Skuas, die nicht gestört werden sollten.

Auf keinen Fall sollte man auf eine der Eisschollen gehen. Die können nämlich einfach umkippen. Immer wieder hört man von Touristen, die auf abtreibenden Eisschollen festsitzen oder die durch kippende Eisschollen ins Wasser fallen. Also keinen Quatsch machen, bitte.

Geheimtipp

Klein, aber oho! Ein nicht ganz geheimer Geheimtipp, aber immernoch von weniger Besucherströmen gestört, ist die kleine Gletscherlagune Fjállsárlon. Sie liegt südwestlich von der riesigen Jökulsárlon und ist von der Straße aus nicht zu sehen. Eine Schotterstraße bringt Besucher an die Lagune heran. Fjállsárlon ist zwar deutlich kleiner als ihre Nachbarin, aber, besonders im Sonnenschein, ein schier unglaublicher Augenschmaus. Der schmale Fjállsjökull kalbt mit nur wenigen Eisbergen in den Gletschersee – aber die gesamte Kulisse passt gut ins Blickfeld und auf die Kamera. Für Fotos (möglichst ohne andere Touristen) und für ein Gletscherlagunenspektakel „auf einen Blick“ ist die Fjállsárlon viel besser geeignet als die riesengroße Jökulsárlon.

Eisberge am Strand

10153053_384431375030008_5673238925435847648_nEine weitere Sehenswürdigkeit, die man leicht übersieht, ist auf der anderen Seite von Jökulsárlon. Nämlich der Strand nahe Jökulsárlon. Wenige hundert Meter auf der Ringstraße an Jökulsárlon vorbei (Richtung Höfn), stelle man sein Auto ab und spaziere den Strand entlang. Überall verteilt liegen Eisbrocken von zum Teil beeindruckender Größe. Sie wurden aus der Lagune über den Fluss Jökulsá aufs Meer hinaufgetragen und dann wieder an den Strand gespült. In der Sonne funkeln sie hellblau und türkis, geht man nah hinan, sind sie glasklar. Ein prächtiges Schauspiel. Als stille Riesen sind sie geduldiges Fotomotiv, die kleineren Eisbrocken lassen sich auch hochheben. Hier kann man auch versuchen, im Gegensatz zu der Gletscherlagune, auf einen Eisberg hinaufzuklettern.

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