Die Krafla ist ein riesiges Vulkansystem im Norden Islands. Über Jahrhunderte hat sich hier eine faszinierende Landschaft geformt, die unterschiedlicher und einmaliger nicht sein könnte. Nicht nur Vulkanliebhaber und Geologen werden die Herzen bis zum Hals schlagen, auch den durchschnittlichen Tourist wird die Gegend um den Myvatn als einer der wunderbarsten Flecken Erde in Erinnerung bleiben. Es gibt hier soviel zu sehen, dass man gar nicht weiß wo man anfangen sollte. Die Islandstube macht dir daher zwei Tourenvorschläge, die du natürlich individuell verändern kannst.
Die meisten Wunder liegen rundum den Myvatn, so dass man bloß auf de Straßen Nr 1 und 848 herumfahren braucht.
Die ausgedehnte Tour rundum den Myvatn
Diese Tour enthält die aufregendsten Orte rundum den Myvatn. Mit dem Auto schafft man diese Tour an einem Tag, mit dem Rad in 2 Tagen. Ausgangspunkt ist der kleine Ort Reykjahlið, der im Nordosten des Myvatn liegt. Hier gibt es Supermarkt, Touristeninformation und Übernachtungsmöglichkeiten.
1) Die Höhlen Stóragjá und Grjótagjá
Die Tour beginnt mit zwei magischen Höhlen, Stóragjá und Grjótagjá. Erstere liegt unweit von Reykjahlið. Das Wasser in der Höhle ist mit knapp 30 Grad zu kalt zum Baden. Die zweite Höhle, Grjótagjá, liegt nahe des Hverfell. Der kleine See in der Höhle dampft mit 50 Grad Wassertemperatur und ist damit zu heiß zum Baden. Diese Höhle ist besonders bei Sonnenwetter schön, wenn Sonnenstrahlen durch die zerklüfteten Felsbrocken die Höhle hier und da zum Leuchten bringen. Game of Thrones Fans kennen diese Höhle aus Staffel 3, Folge 5.
2) Bewacher des Myvatn: Hverfell
Aus der Landschaft erhebt sich der Vulkankrater Hverfell, der vor 2700 Jahren bei einer gewaltigen Explosion entstand. Ein Pfad führt den Hverfell hinauf. Auf- und Abstieg dauern ca. 2 h. Vom Hverfell Krater kann man die ganze Gegend des Myvatn überblicken. Wir empfehlen jedem, der genug Zeit hat auf den Hverfell hinauf zu wandern. Insbesondere bei schönem Wetter!
3) Das beeindruckende Lavafeld Dimmuborgir
Direkt hinter dem Hverfell liegt eine unbeschreiblich interessante und schöne Landschaft: Dimmuborgir. Lavamassen wälzten sich hier von zwei Vulkanen vor ca. 2000 Jahren und überlagerten ein bereits älteres Lavafeld. So entstanden viele kleine Türme aus Lavastein, die der Gegend ihren Namen gaben – Dimmuborgir heißt übersetzte „Dunkle Burgen“. Ein Parkplatz samt Café liegen oberhalb der Dimmuborgirebene. Von hier aus kann man durch das beeindruckende Lavafeld spazieren oder von mehreren Aussichtspunkten über das Lavafeld blicken.
4) Kálfaströnd, eine zarte Elfenlandschaft im Südosten des Myvatn
Die kleine Halbinsel Höfði bietet Kontrastprogramm zu den rauen Burgen des Dimmuborgir Lavafelds. Hier ist alles sanft, weich, geschwungen und zart. In den schönsten Grüntönen liegt diese Halbinsel gebettet im kristallklaren Wasser des Myvatn. Viele kleine Lavasäulen heben sich rundum die Insel aus dem Wasser, die meisten zu sehen am Kálfaströnd. Dieser kleine Fleck Erde strahlt eine magische Ruhe aus und weckt Fantasie. Wer bisher noch nicht an Elfen geglaubt hat, wird sich nach einem Besuch von Kálfaströnd nicht mehr so sicher sein…
5) Krater oder nicht Krater?
Eine geologische Besonderheit findet sich im Süden des Myvatn. Hier liegen viele „Falsche Krater“, grasbewachsen und über angelegte Wege zu besichtigen. Die Pseudokrater formten sich vor ca. 3000 Jahren, als heiße Lava aus dem Kraflasystem über die Gegend floss und das sumpfige Gebiet dermaßen erhitzte, dass das überhitzte Wasser zu Dampf explodierte und so viele kleinere Krater in Grund und Boden riss. Es sind also keine echten Krater mit Verbindung zu Magmakammern oder Vulkangängen im Erdinnern und werden daher Pseudokrater genannt.
6) Stiller Riese: Vindbelgjarfjall
Westlich des Myvatn führt die Straße wieder nordwärts die andere Seite des Myvatn hinauf. Die Landschaft ist hiergänzlich anders. Kein Lavafeld, dafür saftige Marschen, die Lebensraum für über hundert Vogelarten bieten. Das Gebiet steht unter Naturschutz, mehrere Dutzend Vögel nisten hier. Ein guter Ort zum Vogelbeobachten. Mehr Informationen zu den Vogelarten bietet das kleine Museum Sigurgeirs Bird Museum. Für eine atemberaubende Aussicht kann man in ca. 1 h auf die Spitze des Vindbelagjarfjall steigen. Der knapp 530 m hohe Berg bietet besonders gute Aussicht auf die Pseudokrater im Süden.
7) Es dampft und blubbert hinterm Námafjall
Nun ist die Tour fast zu Ende. Man fährt wieder zurück nach Reykjahlið und biegt hinter dem Ort nach links auf die 1 und fährt bis zum Geothermalfeld Hverir, das direkt hinter dem Námafjall liegt. Hier sieht es ein bisschen aus wie auf dem Mond. Nur dass es aus der Erde dampft und blubbert – und riecht. Schlammtümpel, Fumarole und Solfatare gibt es hier zu bestaunen. Infotafeln erklären dem neugierigen Touristen die geothermalen Vorgänge.
8) Entspannung nach einem aufregenden Tag
Zugegeben, nun geht es den Weg erstmal wieder zurück. Aber so eine Tagestour rundum den Myvatn schließt man doch am besten mit einem entspannenden Bad ab, oder? Das Myvatn Nature Bath ist ein wunderschön angelegtes heißes Bad zwischen Reykjahlið und Námafjall. Es ist, nach Meinung der Islandstube, schöner als die berühmte Blaue Lagune in Reykjanes. Denn hier im Myvatn Naturbad ist alles noch ein wenig kleiner und es gibt weniger Touristenströme, mit denen man sich Körper an Körper im heißen Wasser tummelt. Mehr Rückzug, mehr Ruhe und eine fantastische Aussicht mit Bergkette am Horizont bietet das Naturbad. Mit Glück erlebt man im Winter tanzende Nordlichter während man im 38 Grad heißen Wasser liegt – im Sommer bettet sich die orangeleuchtende Abenddämmerung auf die Besucher des Naturbads.
Die schnelle Halbtagestour mit den wichtigsten Sehenswürdigkeiten
Die schnelle Tour kann man mit dem Auto in einem halben Tag machen. Auf den Straßen 1 und 848 umrundet man den Myvatn See und steigt nur bei den beeindruckendsten Sehenswürdigkeiten der Gegend aus:
1) Lavafeld im Osten
Direkt hinter dem Hverfell, Vulkankrater der sich hinter Reykjahlið aus der Ebene erhebt, liegt eine unbeschreiblich interessante und schöne Landschaft: Dimmuborgir. Lavamassen wälzten sich hier von zwei Vulkanen vor ca. 2000 Jahren und überlagerten ein bereits älteres Lavafeld. So entstanden viele kleine Türme aus Lavastein, die der Gegend ihren Namen gaben – Dimmuborgir heißt übersetzte „Dunkle Burgen“. Ein Parkplatz samt Café liegen oberhalb der Dimmuborgirebene. Von hier aus kann man kurz (oder lang) durch das beeindruckende Lavafeld spazieren oder von mehreren Aussichtspunkten über das Lavafeld blicken.
2) Pseudokrater im Süden
Eine geologische Besonderheit findet sich im Süden des Myvatn. Hier liegen viele „Falsche Krater“, grasbewachsen und über angelegte Wege zu besichtigen. Die Pseudokrater formten sich vor ca. 3000 Jahren, als heiße Lava aus dem Kraflasystem über die Gegend floss und das sumpfige Gebiet dermaßen erhitzte, dass das überhitzte Wasser zu Dampf explodierte und so viele kleinere Krater in Grund und Boden riss. Es sind also keine echten Krater mit Verbindung zu Magmakammern oder Vulkangängen im Erdinnern und werden daher Pseudokrater genannt.
3) Geothermalfeld Hverir
Man fährt nun vom Süden aus wieder an der Westseite des Sees gen Norden. Vogelschutzgebiet und Vindbelagjarfjall lassen sich prima auch vom Auto aus bestaunen. Über Rekjahlið geht es diesmal nach Osten die Straße 1 entlang bis hinter den Námafjall. Hier liegt das Geothermalfeld Hverir mit seinen Schlammtümpeln, Fumarole und Solfataren. Infotafeln erklären dem neugierigen Touristen die geothermalen Vorgänge.