Wanderungen nahe Reykjavik
Wer die wunderschöne Natur Islands zu Fuß erkunden möchte, muss nicht weit ins Land fahren. Unweit von Reykjavik gibt es gleich zwei besondere Wanderungen, die man problemlos an einem halben Tag machen kann. Die erste Wanderung ist eher ein Spaziergang durch grüne Landschaft, die zweite Wanderung geht hinauf zu Islands zweithöchstem Wasserfall Glymur. (Fallhöhe des Wasserfalls).
Heiðmörk
Dieses wunderschöne Gebiet liegt nur eine halbe Stunde außerhalb von Reykjavik. Heiðmörk bedeutet “Heidewald”. Hier wandelt sich der grüne Küstenstreifen, auf dem Reykjavik liegt, langsam zur kargen Hochebene. In Heiðmörk findet man nicht nur viel Grün, sondern auch Vulkankrater, Pseudokrater und Lavafelder. Das gesamte Gebiet ist immerhin 3000 ha groß.
Im östlichen Teil Heiðmörks liegt der malerische Elliðavatn See. Entlang des ihm entspringenden Flusses Elliðaá gibt es zahlreiche kleine Wasserfälle.
Es gibt zahlreiche Wander-, Rad- und Reitwege und auch Picknickplätze, die zum Teil überdacht sind. Heiðmörk soll Besucher zum Spazieren und Verweilen einladen, ein Erholungsgebiet nah an der Stadt und doch fern vom Tohuwabohu im Zentrum Reykjaviks.
Das kleine Paradies Heiðmörk ist erreichbar mit den Buslinien 3 und 11 von dem Buskontenpunkt Hlemmur.
Wasserfall Glymur
Nur eine Autostunde nördlich von Reykjavik, versteckt an der Spitze eines Fjords, fällt der zweithöchste Wasserfall Islands malerisch ins Tal hinab. Und die Wanderung hinauf zum Glymur Wasserfall kann man in nur 2-3 h meistern! Belohnt wird man mit einer wunderschönen Aussicht über den Fjord und natürlich mit dem Ausblick auf den Wasserfall selbst. Die Wanderung geht teils steil bergauf und eignet sich nicht für gänzlich unerfahrene Wanderer. Wer eine gewisse körperliche Fitness mitbringt, schafft diese Wanderung jedoch gut.
Anfahrt
Der Glymur Wasserfall liegt im Hvalfjörður nördlich von Reykjavik. Von der Ringstraße Nr. 1 biegt man kurz vor dem Tunnel, der den Fjord quert, auf die Straße Nr. 47 ab. Die Fahrt in den Fjord hinein ist bereits ein Augenschmaus für sich. Direkt an der Spitze des Fjords biegt man dann auf die Schotterstraße nach rechts ab und fährt in das Botna-Tal hinein. Ein Schild sollte bereits auf Glymur aufmerksam machen. Die Straße ist Schottrig und voller Schlaglöcher – mit normalem Auto zwar befahrbar, aber Vorsicht sei geboten.
Hinauf zum Wasserfall
Vom Parkplatz aus beginnt nun die Wanderung hinauf zum Glymur. Bereits nach wenigen Metern kommt das erste Highlight. Eine Höhle zum Durchqueren! Weiter geht es über einen Baumstamm über den Fluss (ein Drahtseil zur Stabilität ist vorhanden). Von nun an wandert man stetig bergauf am Rande des Flusses, der schon bald tief unter einem liegt. Beim Glymur angekommen, darf man ruhig eine Weile staunen, bevor es weitergeht. Wo lang? Mehrere Möglichkeiten..
Hinab vom Wasserfall
Wer es hinauf geschafft hat und Glymur und die Aussicht genossen hat, muss leider irgendwann wieder zurück. Es gibt zwei Möglichkeiten des Abstiegs. Entweder man geht denselben Weg, den man gekommen ist, oder man durchquert den Fluss an einer etwas seichteren Stelle und geht an der “linken” Seite des Berges wieder hinunter. Der Fluss ist eiskalt und ca. knietief. Wanderstöcke helfen, denn der steinige Grund des Flusses kann rutschig sein. Doch die Mühe lohnt sich: Beim Abstieg auf dieser Seite kommt man am Ende durch einen zarten, kleinen Birkenwald mit Birken kaum größer als man selbst.