Westmänner Inseln
Auf seinem Flug nach Island hat man diese Inselgruppe mit Glück schon aus dem Fenster sehen können: Vor der Küste im Süden Islands liegen die vierzehn Westmänner-Inseln. Die Vestmannaeyar sind eine Attraktion an sich – geformt aus Unterwasservulkanen vor 11 000 Jahren, strotzen sie mitten in der Hochsee hohen Wellen und stürmischem Wind.
Von den vierzehn Inseln ist nur eine, Heimaey, ständig bewohnt. Hier landet auch die Fähre, die man entweder aus Landeyjahöfn (35 min Fahrzeit) oder aus Þorlákshöfn (schaukelige (!) 2 h 45 min) nehmen kann. Auf Heimaey kann man nach Lust und Laune eine Tagestour gestalten:
In Heimaey
Im gleichnamigen Örtchen Heimaey kann man drei Kirchen besuchen, die alle aus verschiedenen Jahrhunderten stammen. Die älteste Kirche ist die Landakirkja, erbaut 1778.
Malerisch liegt die Stafkirkja (Stabkirche) – ein Geschenk Norwegens aus dem Jahr 2000 – am Ufer der kleinen Festungsanlage Skansinn, die im 16. Jh zur Abwehr englischer Kaufmänner gebaut wurde. Skansinn wurde 1973 beim Ausbruch des Eldfell teilweise verschüttet. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist Landlyst, ein kleines Museum. Das Gebäude aus dem Jahr 1847 zählt zu den ältesten in ganz Island.
Eldfell und das Pompeji des Nordens
In direkter Nähe von Heimaey erhebt sich der Vulkan Eldfell. Im Jahr 1973 brach er aus – und vergrub 100 Gebäude unter glühend heißer Lava. Seit 2005 wurde hier ein „Pompeji des Nordens“ eingerichtet – weniger spektakulär als das echte Pompeji vielleicht, aber dennoch sehr interessant mit eigenen Augen zu sehen, wie plötzlich ein Haus aus einem Hügel schwarzer Lava herauslugt. Und sicher spürt man auch einen leichten Nervenkitzel, denn Heimaey liegt wahrscheinlich über einer Magmakammer… und wer weiß, wann es wohl wieder soweit ist?
Der südlichste Punkt von Heimaey: Stórhöfði
Auf der Halbinsel Stórhöfði steht eine Wetterstation – Stórhöfði gilt als windigster Platz Europas. Sofern man nach Ankunft nicht direkt weggeweht wird, kann man hier eine Vogelbeobachtungshütte besuchen und Papageientaucher beobachten, die hier brüten.
Die putzigsten Bewohner Heimaeys: Papageientaucher
Wer Papageientaucher sehen möchte, hat auf Heimaey gute Karten: 10 Millionen dieser drolligen Vögel leben auf Heimaey und posieren gerne für Fotos. Im Sommer tummeln sich die Papageientaucher insbesondere um den Kervíkurfjall und Stakkabót.
Isländer feiern: Þjóðhátíð
Einmal im Jahr, Ende Juli, findet auf Heimaey ein großes Volksfest statt. Bis zu 17 000 Besucher strömen auf die kleine Insel und verwandeln das sonst ruhige Fleckchen Erde in eine wilde Party mit viel Gesang, ausgelassener Stimmung und Feuerwerk. Wer mit Isländern feucht-fröhlich feiern möchte, ist hier genau richtig.
Traum-Insel für Aussteiger: Elliðaey
Im Internet kursiert häufig das Bild einer kleinen Insel mit einem einzigen Haus in der Mitte und der Anmerkung, dass man dort – fernab von allem – leben möchte. Das ist die Insel Elliðaey, die drittgrößte Insel der Vestmannaeyar. Sie ist unbewohnt – das dort erbaute Haus ist eine große Jagdhütte. Aber man wird ja noch träumen dürfen…