Der isländische Finanzminister Bjarni Benediktsson hat vorgeschlagen, die staatlichen Anteile an der Íslandsbanki unter den Bürgern des Landes zu verteilen. Das berichten die Deutschen Wirtschaftsnachrichten unter Berufung auf die “Iceland Review”. Sollte der Vorschlag angenommen werden, würde jeder Isländer einmalig umgerechnet rund 630 Euro erhalten. Dies wird möglich, weil der isländische Staat einen fünfprozentigen Anteil an der Íslandsbanki besitzt. Dieser soll nun aufgelöst werden – zum Wohle des Volkes.
Während der Finanz- und Bankenkrise musste Island insgesamt 16,8 Milliarden Euro an Steuergeldern aufbringen, um heimische Banken nach 2007 vor der Pleite zu bewahren. Auch Íslandsbanki war davon bedroht. Die Aufarbeitung der schwersten Finanzkrise in der Geschichte des Landes geht aber noch weiter: Erst kürzlich wurden 26 Top-Banker zu Haftstrafen verurteilt, weil sie von 2001 bis 2008 an diversen Manipulationen beteiligt gewesen sein sollen. Die Betroffenen hatten Top-Positionen bei den Banken Glitnir, Landsbankinn und Kaupþing inne. Die Höchststrafe für Finanz- und Wirtschaftskriminalität liegt in Island bei sechs Jahren Haft.